Interkulturelle Theologie

Hinweis: 2 Bücher „Zur Einführung“

Hock, Klaus: Einführung in die Interkulturelle Theologie

Hock, Klaus: Einführung in die Interkulturelle Theologie. 168 Seiten . Verlag: Wissenschaftliche Buchgesellschaft; Auflage: 1., Auflage 2011. ISBN-10: 3534201000

In Zeiten Globaler Orientierung auch des schulischen Lernens kommt eine theologische Disziplin, die in der Vergangenheit eher ein Randdasein führte, neu ins Blickfeld: ehemals MISSIONSWISSENSCHAFT heute weitergedacht und weiter"entwickelt" "Interkulturelle Theologie" (sie ist für Klaus Hock ebenso wie die „Religionswissenschaften“ als theologische und nicht als gesellschaftswissenschaftliche Disziplin).

Klaus Hock nimmt „Interkulturelle Theologie“ in neuer grenzüberschreitender und dialogischer Perspektive in den Blick und skizziert in dieser Einführung den Schwerpunkt „Interkulturelle Theologie“. Während die Missionswissenschaft im Lauf ihrer Geschichte durchaus Bekehrung und Herrschaft verpflichtet war, geht es in interkultureller Theologie stark um „kulturellen Austausch und Verschmelzung der Lebens- und Glaubensräume".

 Inhalt:

 Hinführung: Entgrenzungen: Interkulturelle Theologie als störrische Disziplin

 

Von der Missionswissenschaft zur Interkulturellen Theologie: Aspekte einer Transformation

  1. Interkulturelle Geschichte des Christentums

u.a. Seitenblicke: Ausgewählte Aspekte interkultureller Geschichte des Christentums

  1. Lokalität und Kontextualität:“Außereuropäische Theologien“ (Afrika, Asien Lateinamerika)

  2. Interkulturelle Theologie und Hermeneutik interreligiöser Beziehungen

  3. Das Reich Gottes als Reflexionshorizont interkultureller Theologie (Gerechtigkeit/ Jenseits von Dekolonisation und Neokolonialismus:/Entwicklung/Kirchlicher Entwicklungsdienst als ökumenische Diakonie/ Partnerschaft/ Christenheit auf Wanderschaft: Migration und Interkulturelle Theologie/ Gewalt, Frieden, Konflikttransformation/Krankheit, Heilung und Heil/ ... Geschlechtergerechtigkeit und Interkulturelle Theologie

EPILOG: Die Zukunft des globalisierten Christentums.

 Eine ausführliche Bibliographie ermöglicht eine individuelle vertiefende Weiterarbeit.

 

Zum Autor:

Klaus Hock, geb. 1955, ist Professor für Religionsgeschichte - Religion und Gesellschaft an der Universität Rostock. Klaus Hock ist Autor des Religion- und Ethikteils des Orientierungsrahmens für den Lernbereich Globale Entwicklung im Rahmen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung.

 

Einordnung für die Bildungsarbeit 

Globales Lernen braucht auch fachwissenschaftliche Orientierung, vor allem bei denen die Curricula und/oder Unterrichtsmaterialien entwickeln und auch bei denen, die diese Vorgaben im täglichen Unterricht umsetzen. Die Bedeutung „Interkultureller Theologie“ wird für die Bildungsarbeit durchaus anerkannt, an den Universitäten und Theologischen Hochschulen hat sie allerdings eher eine „Randbedeutung“. Dieses Buch gibt eine (nicht nur systematische) Einordnung und skizziert klar in Überblicken und lexikalischen Hinweisen inhaltliche Konturen dieser Disziplin mit neuer Bedeutung. Besonders informativ (und auch auf die Schulsituation beziehbar) ist für mich für das Kapitel „Das Reich Gottes als Reflexionshorizont interkultureller Theologie“. Das Buch empfehle ich für Studierende und Lehrkräfte, darüber hinaus auch für (fortgeschrittene) SchülerInnen der Sekundarstufe II. Es sollte in der Schulbibliothek verfügbar sein.


Martin Geisz, Oktober 2011





Volker Küster: Einführung in die Interkulturelle Theologie

Volker Küster: Einführung in die Interkulturelle Theologie. V&R UTB. Göttingen. 1. Auflage 2011
304 Seiten mit 10 Abb. und 13 Übersichten. ISBN 978-3-8252-3465-2

 „Dieses Buch erscheint in ökumenisch dürftiger Zeit. Entgegen einem gesamtgesellschaftlichen Trend, der viel beschworenen Globalisierung, werden traditionelle westliche Kirchen und Theologie - selbst einst Vorreiter einer globalen Bewegung, der weltweiten Ausbreitung des Christentums und der 'großen Tradition' europäischer Theologie - stets provinzieller. Das spiegelt sich auch an den theologischen Fakultäten, wo der Eurozentrismus neue Urstände feiert (10). So ist es kein Wunder, dass Ökumenik und Missionswissenschaft immer mehr in anderen theologischen Disziplinen „aufgehen“. Entwicklungen in der Weltchristenheit und kontextuelle Theologien „sind nahezu aus den Curricula verschwunden“(10). So analysiert der Autor die gegenwärtige Lage der Bemühungen um eine interkulturelle Theologie. Dem setzt er entgegen: „... Entgegen dem neo-konservativen Mythos, dass die Zeit der Befreiungstheologie und damit der kontextuellen Theolgoien insgesamt vorbei ist, gehe ich davon aus, dass Theologie sich in transformierenden Kontexten immer wieder neu erfinden muss.“ (10)

 In Prolog, drei Kapiteln und Epilog versucht Küster eine Grundlegung einen Interkulturellen Theologie:

 

Prolog: Modelle der Pluralitätsbewältigung/Kultur und Kulturen/Kultur und ReEligion/ Religion und Religionen/ Kulturell- religiöser Pluralismus/ Theologische Dilemmas/Erkundungen Interkultureller Theologie

 

  1. Begriffe und Methoden: Missionstheologie - Kontextuelle Theologie - Interkulturelle Theologie

Mission revisited - (u.a. Die Theologie der „Weltmissionskonferenzen“ und „Kirchliche Verlautbarungen zur Mission“)/ Theorie kontextueller Theologie (u.a. „Dritte-Welt-Theologie in sich verändernde Kontexten“ und „Von der Kontextualisierung zur Glokalisierung“)

  1. Dimensionen: Interreligiös, interkulturell und interkonfesionell

  2. Generative Themen: Eine kleine interkulturelle Glaubenslehre

(Die vielen Gesichter Jesu Christi (Afrika, Asien, Befreiungstheologie, messianische Dimensionen9/ Gott der immer schon mit uns war/ Gegenwärtig im Geist/ Kirche mit anderen sein/Der neue Mensch in Christus/ „Schon jetzt“ und „noch nicht“

In einem abschließenden Epilog werden stellt sich Küster einem Dialog mit anderen Entwürfen, die sich dem Problemfeld annähern, dabei werden die unterschiedlichen Ansatzpunkte nochmals deutlich:

  1. V. Küster/R. Schreiter: Interkulturelle Theologie (interkulturell - religiös/ eine Religion (mit ihren jeweil eigenen Absolutheitsansprüchen) unter anderen

  2. Hans Küng „Projekt Weltethos“ (transkulturell-religiös/Co-Operation ein gemeinsames Ziel),

Der Autor formuliert die Vorgehens weise in diesem Buch so: Dem Lehrbuchcharakter entsprechend

praktiziere ich über lange Strecken dichte Beschreibung (Clifford Geertz). Mein Vorgehen ist weniger analytisch als vielmehr kontextuell und hermeneutisch“ (S. 25)

Im Buch gibt es ein ausführliches Verzeichnis von Hilfsmitteln zum Studium der Interkulturellen Theologie.



Einordnung für die Bildungsarbeit:

Theologie und Religionspädagogik sind wichtige Träger globale und interkulturellen Lernens. Ihre Grundlagen - besonders, wenn sie sich bemühen globale Bezüge in den Blick zu nehmen sind wesentlich für die Ausgestaltung Globalen Lernens. Dieses Buch bietet eine Grundlegung in besonderer Betonung der interkulturellen und globalen Perspektive und bezieht Positionen aus Afrika, Asien und Lateinamerika bewusst ein. Es bietet für Lehrkräfte (mit theologischem Interesse, Theologiestudenten und für sehr fortgeschrittene Schüler - insbesondere mit Leistungskurs „Religion“ vielfältig Zugänge zu einer „Interkulturellen Theologie“.

Martin Geisz, September 2011