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Materialien

Buchhinweis









Bibliographische Angaben:



Hans Mathias Kepplinger: Die Mechanismen der Skandalisierung. zu Guttenberg, Kachelmann, Sarrazin & Co.: Warum einige öffentlich untergehen– und andere nicht. Olzog München 2012, 224 Seiten. ISBN 978-3-7892-8248-5

Zum Buch:








Jeder Skandal ist einzigartig. Trotzdem besitzen alle Skandale gemeinsame Merkmale. Es geht immer um einen Missstand - einen Verstoß gegen die herrschende Moral oder das geltende Recht, der einen materiellen oder ideeller Schaden bereits hervorgerufen hat oder hervorrufen kann. Es gibt einen Täter, der den Missstand aus angeblich niederen Motiven verursacht oder zumindest nicht verhindert hat und folglich schuldig ist. ... Hier geht es um den ... Aspekt - die Mechanismen der Skandalisierung. Sie werden anhand zahlreicher Skandale der jüngeren Vergangenheit analysiert. Im Zentrum steht nicht der Verlauf einzelner Skandale und wer Recht und Unrecht hatte. Ddiese Sachverhalte werden nur angesprochen, um allgemeine Eigenschaften von Skandalen zu illustrieren - das Verhalten der Protagonisten und ihrer Beobachter, die charakteristischen Merklale anprangernder Medienberichte, ....“ (S7. f) so skizziert der Autor seinen Arbeitsansatz im Vorwort.

In 15 Kapiteln (u.a. Momente der Gewissheit/ Der Umgang mit der Ungewissheit/ Die dramatisierung des Geschehens/ Täter und Opfer/ Trotz und Panik/ Skandale und publizistische Effekte/ Die Rolle des Internets/ Die Illusion der Wahrheit/ Der Nutzen des Schadens) wird unter theoretischen Gesichtspunkten ein praktisches Problem behandelt. Die Beispiele reichen vom Skandal um die Birkel-Nudeln 1985 bis zu Jürgen Kachelmann 2011. So entstehen Konturen einer „Skandaltheorie“, die auf aktuelle Skandale Anwendung finden kann.

Zum Autor: „Hans Mathias Kepplinger hat in Mainz, München und Berlin Politikwissenschaft, Publizistik und Geschichte studiert, 1970 in Mainz promoviert und war anschließend wissenschaftlicher Assistent von Elisabeth Noelle-Neumann. Von seiner Habilitation (1977) bis zu seiner Berufung auf den neuen Lehrstuhl für Empirische Kommunikationsforschung an der Universität Mainz (1982) war er Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Kepplinger war als Gastwissenschaftler an zahlreichen Universitäten tätig, darunter der UC Berkeley, der Harvard University, der Université de Tunis und der Universität Zürich. Er hat über 300 wissenschaftliche Aufsätze und 30 Bücher veröffentlicht und zeichnet als Mitherausgeber der zwölfbändigen »International Encyclopedia of Communication« verantwortlich für den Bereich Medienwirkungen. Gegenstände von Kepplingers Studien sind vor allem die politische Bedeutung der Massenmedien, die Wirkung des Fernsehens, die Kommunikation in Krisen, Konflikten und Skandalen sowie die reziproken Effekte der Medien – ihr direkter Einfluss auf Entscheider in Politik, Wirtschaft und Justiz, über die sie berichten.“ 1

Einordnung für die Bildungsarbeit

Die Hintergründe gesellschaftlicher Entwicklungen, besonders auch den Umgang der Medien mit diesen Entwicklungen zu reflektieren und in eine eigene kritische Weltsicht einzubringen gehört zum Globalen Lernen unabdingbar dazu. Dieses Buch nimmt einen sehr öffentlichkeitswirksamen Aspekt in den Blick und stellte begriffliches und analytisches Instrumentarium zu den „Mechanismen der Skandalisierung“ bereit und zur Diskussion. Das Buch spricht Studierende und Lehrkräfte an.




Martin Geisz, Mai 2012


1Quelle: http://www.olzog.de/articlesid/630593/Detail/Die_Mechanismen_der_Skandalisierung.htm (Aufruf 6.11.2012)