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Buchhinweis
Stichwort: Dialog der Weltreligionen/ Komparative Theologie
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Bibliographische Angaben: |
Klaus von Stosch: Komparative Theologie als Wegweiser in der Welt der Religionen. Schöningh Verlag. Paderborn. 1. Aufl. 2012, 356 Seiten, kart. ISBN: 978-3-506-77537-5
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Zum Buch:
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''Komparative Theologie''' ist eine relativ neue christlich-theologische Disziplin, die bewusst im Gespräch mit anderen Religionen und deren Theologien neue Wege zwischen „Inklusion“, „Exklusion“ und „Pluralität“ im Dialog und der Auseinandersetzung mit anderen Religionen gehen will.Sie steht Theologie zwischen interkultureller Theologie, Missionswissenschaft, Theologie der Weltreligionen. Gleichzeitig hat sie aber auch wesentliche Bezüge zur philosophischen Disziplinen, besonders zur Religionsphilosophie. Der Autor dieses Buches als namhafter Vertreter komparativer Theologie betont deutlich den eigenen christlich-theologischen Standpunkt als Ausgangspunkt seiner Überlegungen. Es geht darum, den Überzeugungen und Glaubenszusammenhänge anderer Religionen in den eigenen (vom Glauben her „gefestigten“ Standpunkt) einen Raum zu geben, der von Wertschätzung und angemessenem Respekt geprägt ist. Der Autor formuliert: „Das Gesamtziel meines Buches ist eine theologische Beschäftigung mit der welt der Religionen, die zeigt, wie man aus christlicher Sicht heraus religiöse Überzeugungen und Letztorientierungen von Personen außerhalb des Christentums würdigen und wertschätzen kann, ohne dabei die grundlegenden Grundpositionen der eigenen Religion zurückzunehmen.“ (S.12) ... Das Buch „ist gespeist von der Hoffnung und der Erfahrung, dass sich die Wahrheits- und Geltungsansprüche des christlichen Glaubens im Licht und im Dialog mit den anderen Weltreligionen tiefer und neu verstehen und so auch besser verantworten lassen. Deshalb plädiert es entschieden für den Dialog der Theologien und für eine Weiterentwicklung der konfessionellen Theologien durch komparative Denkbewegungen.“ (S. 13f) In 2 großen Teilen (A. VON DER THEOLOGIE DER RELIGIONEN ZUR KOMPARATIVEN THEOLOGIE / B. HERAUSFORDERUNGEN AN DIE KOMPARATIVE THEOLOGIE DER ZUKUNFT) präsentiert das Buch eine „Bestandsaufnahme“ und Einordnung „Komparativer Theologie“ in ein theologisches Gesamtkonzept. Hierbei wird auch die Philosophie als „Bezugsrahmen“ bewusst im Auge behalten (u.a. „Zur Debatte um die philosophische Konsistenz der pluralistischen Hypothese: Zur Kritik des metaphysischen Realismus und des damit verbundenen Wahrheitsrelativismus“/ Philosophische Grundlagen - a) Kognitiv-propositionale und expressiv-regulative Elemente in religiösen Überzeugungen . . . b) Anmerkungen zur Grammatik von Überzeugungen . . . c) Fundament und Struktur unserer Überzeugungssysteme . . . d) Folgerungen für die Komparative Theologie . . . ). Ein ausführliches Literaturverzeichnis ergänzt das Angebot. Zum Autor: http://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_von_Stosch Inhalt1 EINLEITUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 A. VON DER THEOLOGIE DER RELIGIONEN ZUR KOMPARATIVEN THEOLOGIE I. THEORIEN, MODELLE UND PROBLEME CHRISTLICHER THEOLOGIEN DER RELIGIONEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 1. Aufgabenfelder, Vorgehensweise und Ziele der Theologie der Religionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 a) Aufgabenfelder und Ziele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 b) Vorgehensweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 2. Entwurf einer pluralistischen Theologie der Religionen . . . . . . 22 a) Die pluralistische Hypothese bei John Hick und Perry Schmidt-Leukel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 b) Zur Debatte um die philosophische Konsistenz der pluralistischen Hypothese: Zur Kritik des metaphysischen Realismus und des damit verbundenen Wahrheitsrelativismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 c) Zur Debatte um die theologische Konsistenz der pluralistischen Hypothese: Zur Preisgabe von orthodoxer Christologie und Trinitätstheologie und das kriteriale Problem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 d) Der potenzielle Pluralismus als viertes Modell? . . . . . . . . . . 55 3. Die bleibende Anziehungskraft des Exklusivismus . . . . . . . . . . . 62 a) Eine zeitgenössische Version des umfassenden Exklusivismus (William L. Craig) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 b) Theologiegeschichtliche Entwicklungslinien vom umfassenden zum offenen Exklusivismus . . . . . . . . . . . . . . . 67 c) Offener Exklusivismus bei Karl Barth . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 d) Der Glaube kommt vom Hören (George A. Lindbeck) . . . 76 e) Programmatische Trennung von Heil und Wahrheit . . . . . . 85 4. Superioristische Spielarten des Inklusivismus . . . . . . . . . . . . . . . 87 a) Klassische Versionen eines umfassenden Inklusivismus . . . . 88 6 INHALT b) Zur Debatte um Rahners Theorie vom anonymen Christentum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93 c) Versionen eines lernoffenen Superiorismus . . . . . . . . . . . . . . 100 5. Vermittelnde Modelle auf der Schnittstelle zwischen Pluralismus und Superiorismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 a) Der mutale Inklusivismus bei Reinhold Bernhardt . . . . . . . 109 b) Profil eines Grenzgängers: Jacques Dupuis . . . . . . . . . . . . . . 117 c) Eine trinitätstheologische Begründung für die Anerkennung unterschiedlicher Vollendungsstrategien (S. Mark Heim) . . 123 II. KOMPARATIVE THEOLOGIE ALS ZEITGEMÄSSE GESTALT EINER THEOLOGIE DER RELIGIONEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133 1. Programm, Positionen und Ziele der Komparativen Theologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 134 a) Zur Entstehung der Komparativen Theologie . . . . . . . . . . . 134 b) Positionen in der Komparativen Theologie . . . . . . . . . . . . . . 138 c) Ziele der Komparativen Theologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148 d) Zur Grundhaltung: Komparative Theologie und der Dialog der Religionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155 (1) Doktrinale bzw. epistemische Demut . . . . . . . . . . . . . . . 156 (2) Konfessorische Verbundenheit mit der eigenen Tradition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157 (3) Kommensurabilitätsunterstellung und Wahrnehmung von Unterschieden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158 (4) Empathie und liebevolle Aufmerksamkeit . . . . . . . . . . . . 161 (5) Gastfreundschaft für die mögliche Wahrheit des anderen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163 2. Philosophische Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168 a) Kognitiv-propositionale und expressiv-regulative Elemente in religiösen Überzeugungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 171 b) Anmerkungen zur Grammatik von Überzeugungen . . . . . . 175 c) Fundament und Struktur unserer Überzeugungssysteme . . 177 d) Folgerungen für die Komparative Theologie . . . . . . . . . . . . 187 3. Methoden der Komparativen Theologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 193 4. Abgrenzungen: Zum Profil der Komparativen Theologie . . . . . 215 a) Komparative Theologie und Theologie der Religionen . . . . 216 b) Komparative Theologie und Religionswissenschaften . . . . . 230 c) Komparative Theologie, Missionswissenschaften und Interreligiöse Theologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 238 INHALT 7 5. Zur neueren Debatte um die Komparative Theologie . . . . . . . . . 241 a) Komparative Theologie als verkappter Pluralismus und Relativismus? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 242 b) Komparative Theologie als verkappter Inklusivismus? . . . . 245 c) Weitere Anfragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 249 B. HERAUSFORDERUNGEN AN DIE KOMPARATIVE THEOLOGIE DER ZUKUNFT I. CHRISTOLOGIE ALS MOTOR ODER HINDERNIS KOMPARATIVEN THEOLOGIE? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 255 1. Christologie in den Koordinaten neuzeitlichen Freiheitsdenkens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 257 a) Zur ontologischen Besonderheit der Freiheit Jesu . . . . . . . . 257 b) Zur Erkennbarkeit Jesu als des Gottmenschen . . . . . . . . . . . 262 c) Mehrfache Inkarnation? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 267 2. Das besondere Verhältnis von Judentum und Christentum und seine Implikationen für die Christologie im Kontext der Komparativen Theologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 269 a) Christus und die Tora . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 271 b) Rückfragen im Zusammenhang eschatologischer Perspektiven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 276 c) Zum bleibenden Wort des Judentums aus christlicher Sicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 279 3. Zur Heilsexklusivität und Heilsinklusivität Jesu Christi . . . . . . 282 a) Heil nur in Christus? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 283 b) Heil in anderen Religionen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 285 c) Zum Verhältnis von innertrinitarischem Logos und Jesus von Nazaret . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 288 II. ZUR KRITERIOLOGIE INTERRELIGIÖSER URTEILSBILDUNG . . . . . . . . . . . . 293 1. Vorüberlegungen zur Reichweite einer interreligiösen Kriteriologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 293 a) Das Recht und die Grenzen einer aus der eigenen Religion heraus entwickelten Kriteriologie . . . . . . . . . . . . . . 293 b) Das Recht und die Grenzen einer autonom philosophisch entwickelten Kriteriologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 296 8 INHALT c) Zur Notwendigkeit einer am Einzelfall ansetzenen Kriterienbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 298 2. Skizzen zur interreligiösen Kriteriologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 301 a) Religiöse Überzeugungen als verantwortungsbedürftige Teile unserer Weltbilder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 302 b) Zur Abwehr von Relativismus, Fundamentalismus, Fideismus und Rationalismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 307 c) Kontingenzbewusstsein, Konsistenz, Kohärenz und Symmetrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 310 d) Ethisches Kriterium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 312 e) Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 314 III. VISIONEN ZUM AUFBAU KOMPARATIVER THEOLOGIE . . . . . . . . . . . . . . . 317 1. Folgerungen aus den Methoden Komparativer Theologie . . . . . 317 a) Komparative Theologie als Querschnittsaufgabe . . . . . . . . . 317 b) Komparative Theologie als universitäres Anliegen . . . . . . . . 319 c) Theologisches Lernen in fremden Theologien . . . . . . . . . . . 320 d) Institutionelle Absicherung von Instanzen des Dritten . . . . 322 e) Rückbindung an die Praxis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 325 2. Dialog der Religionen im Religionsunterricht . . . . . . . . . . . . . . . 326 a) Vom konfessionellem zum konfessionell- kooperativen Religionsunterricht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 328 b) Komparative Theologie als Lernort des Religionsunterrichts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 332 c) Religionspädagogische Konkretisierungen . . . . . . . . . . . . . . 335 d) Epilog: Religionsunterricht als Lernort Komparativer Theologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 337 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 339 Personenregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 353 |
Einordnung für die Bildungsarbeit |
1 Globales Lernen kommt ohne die Beschäftigung mit weltanschaulichen Grundorientierungen nicht aus. Gerade beim unabdingbaren Versuch eines Perspektivenwechsels stellt sich fast automatisch die Frage danach, wie eigene (Glaubens)Überzeugungen mit den Angeboten, Anforderungen und Werten anderer Religionen in Beziehung gesetzt werden können. Komparative Theologie, wie sie in diesem Buch präsentiert wird, gibt Hinweise für diskutierenswerte Wege hier über die klassischen Dilemmata (bei Inklusion, Exklusion und Pluralismus hinaus zu kommen. 2 Bei den „Visionen“ bringt der Autor den Religionsunterricht in Spiel. Klassischerweise wird Religionsunterricht von den Kirchen als „konfessioneller Religionsunterricht - oft gegen die Widerstand von ReligionslehrerInnen an den Schule durchgesetzt. Der Blick auf „konfessionell-kooperativen Religionsunterricht“ weist eine andere Richtung, die ein erster Schritt sein kann. Als Frage bleibt für mich: - wieso nur konfessionell-kooperativ und nicht „weltreligionsübergreifend“, der Lebenssituation vieler (kirchenferner, obwohl konfessionell gebundener) SchülerInnen in einer an vielen Schulen auch von Weltreligionen geprägten Lebenswelt?
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Martin Geisz, Mai 2012
1http://www.schoeningh.de/uploads/tx_mbooks/9783506775375_iv.pdf